Adolf Tscherner

Neue Philosophie - Metaphysik

Inhalt

  1. Einstimmung
  2. Beweis der Unsterblichkeit der Seele
  3. Beweis der Existenz Gottes
  4. Die Anheftung der Seelen an Gott
  5. Das Verhältnis der Seelen zu Gott
  6. Die kosmischen Gesetze

  1. Einstimmung
  2. Die Neue Philosophie enthält als Kernstück die Beweise für die Unsterblichkeit der menschlichen Seele und die Existenz Gottes. Diese Ableitungen basieren auf einem Axiomensystem, welches an dieser Stelle nicht herangezogen werden kann, da es den hier gezogenen Rahmen bei weitem überschritte.

    Dafür hat es gegenüber der exakten Beweisführung eine weit größere Anschaulichkeit, so daß zunächst einmal die Idee der in der Neuen Philosophie Ableitungen sichtbar wird. Außerdem habe ich die recht trockene Materie etwas aufgelockert, indem ich die Darbietung der Existenzbeweise in eine Diskussionsrunde verlegte.

    Der Text stammt aus einem Roman von mir. Versammelt sind Laura, ihr Ehemann Sean, ihr Geliebter Dimitri und ihr Bruder Christoph. Laura ist mit Sean und Dimitri in einem Dreiecksverhältnis verbunden. Der Roman ist ein Tagebuch, welches von Laura geschrieben wurde. Hier der Text:

    Christoph holte seine Notizen hervor und begann: „Ich möchte zunächst vorausschicken, daß die Gesellschaft moralisch mehr und mehr entgleist. Wo man auch hinschaut, sind Korruption, Gewalt und Eigennutz am Werk. Die Menschheit scheint von allen guten Geistern verlassen zu sein. Alles, was früher dem Leben Sinn verlieh, ist auf geheimnisvolle Weise abhanden gekommen. Es bleibt nur die einzige Deutung: die Menschheit steckt in einer tiefen Sinnkrise.“

    „Das ist wahr,“ meinte Dimitri, „die Religionen haben ausgedient, die Philosophie ist auf den Abfallhaufen geworfen und Politik und Wirtschaft agieren so, als wäre der Staat nur zur Bereicherung der oberen Zehntausend geschaffen.“ Christoph: „Das kommt daher, weil Kant, Einstein und Konsorten die Beantwortung von Sinn-fragen systematisch durch wissenschaftliche Fehlkonstruktionen blockierten.“

    Ich sagte: „Und A. Schwarz meint nun, durch eine besondere Konstruktion nicht nur die Vorstellungen dieser angesehenen Wissenschaftler aushebeln zu können, sondern der Menschheit eine Sinngebung konstruieren und präsentieren zu können, die ihr den Weg zu einem ethisch bestimmten Leben bahnt.“

    Christoph meinte: „Eigentlich sind die Beweise, die ich referiere, nicht ausreichend, da sie sich nicht auf Axiome stützen. Wer das haben will, muß schon die Abhandlung lesen, die A. Schwarz über dieses Thema geschrieben hat. Aber fürs erste kann man mit diesen Beweisen für die Unsterblichkeit der Seele und die Existenz Gottes leben. Ich will sie hier einmal vortragen. Hier ist zunächst

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  3. Der Beweis für die Unsterblichkeit der Seele:
  4. Ich denke mir zwei eineiige Zwillinge, von denen der eine ich selbst bin. Ansonsten sollen die Gehirne der beiden Zwillinge bis auf fluktuierende Teilchen vollständig übereinstimmen.“ Sean sagte: „Stopp! Das ist doch völlig absurd, weil es solche Zwillinge nie geben wird. Dein Beweis fällt schon am Anfang in sich zusammen!“

    Christoph hielt ihm entgegen: „Selbstverständlich wird es realiter niemals solch identische Menschen geben. Es gibt aber keinen ausreichenden Grund, eine solche Annahme abzulehnen. Ich spreche von einer Gedankenkonstruktion, also einer Möglichkeits-form. Eine extrem niedrige Wahrscheinlichkeit ist noch keine Unmöglichkeit!“

    Dann setzte er seinen Gedankengang fort: „Ich kann jeder Gehirnzelle des einen die entsprechende Gehirnzelle des anderen Zwillings zuordnen, jedem Atom des einen das entsprechende Atom des anderen Zwillings. In einem Gedankenexperiment tausche ich nun alle einander zugeordneten Atome des einen Zwillings sukzessive gegen die ent-sprechenden Atome des ande-ren Zwillings aus. Dann habe ich am Schluß die Gehirne vollständig ausgetauscht.“

    Sean meinte: „Da einander zugeordnete Atome bis auf fluktuierende Teilchen identisch sind, ändert sich an den Körpern bei der Austauschprozedur doch gar nichts. Denn es werden immer nur identische Atome ausgetauscht. Da das mit Hilfe des physikalischen Tunneleffekts geschehen kann, der den Austausch entfernter identischer Teilchen erlaubt, ist der Austausch rein virtuell. Was soll das ganze also?“

    Christoph: „Das bedeutet, daß ich als der eine Zwilling, in meinem bisherigen Körper bleibe. Durch einen Austausch von Teilchen meines Körpers bleibt meine seelische Identität unverändert.“

    „Ich verstehe.“ warf ich ein, „Du meinst, wenn ich die beiden Zwillinge einfach die Plätze tauschen lasse, dann sind anschließend ihre Identitäten auch vertauscht, bei dem sukzessiven Austausch aber nicht, da bleibt jede der Identitäten auf ihrem Platz.“

    Dimitri meinte lachend: „Wenn einer der beiden Zwillinge einen Rucksack aufhätte, würde man glauben können, die Seele wäre in diesem Rucksack enthalten.“ – „Der Gedanke ist gar nicht so abwegig,“ entgegnete Christoph, „nur daß es sich nicht um einen Leinenbeutel handelt, sondern um einen Rucksackbereich besonderer Materie, der mit unserem Körper bzw. Gehirn über eine Art Brücke verbunden ist. Und natürlich hat jeder der Zwillinge einen eigenen Bereich, in der seine Identität angesiedelt ist.“

    Ich sagte: „Wenn ich es richtig verstehe bleiben diese Bereiche bei dem sukzessiven Austausch der Teilchen der Körper an ihrem jeweiligen Körper haften. Das ist auch einleuchtend. Sonst müßte dieser Austausch bei irgendeinem Atom vonstatten gehen. Was absurd ist. Warum bei diesem Atom und nicht bei einem anderen. Nur wenn die Zwillinge und damit die vollständigen Körper die Plätze tauschen, wandern die Bereiche, die die Identität vermitteln, mit.“

    Sean warf ein: „Was ist, wenn die Identität des Menschen in der Struktur seines Gehirns verankert ist? Dann hätten die beiden identischen Zwillinge nur ein Bewußtsein. Auch wenn es schwer vorstellbar ist. Berücksichtigen muß man bei unserem Beweis auch diese Möglichkeit. Dann könnte man die Körper komplett schnell oder sukzessive austauschen. Die Identität des Bewußtseins bliebe erhalten, weil in beiden Körpern gleich. Nachprüfen kann man diesen Sachverhalt nicht, da er praktisch nicht vorkommt.“

    Christoph: „Dann nehme ich an, daß mein Zwilling in einer weit entfernten Galaxie zu Hause ist. Und weiter, daß die vollständige Gleichheit unserer Körper erst in diesem Augenblick eintritt. Das kann notfalls durch Veränderung eines Atoms bei meinem Zwilling geschehen. In diesem Augenblick wechselt mein Zwilling seine Identität. Hin zu meiner. Dies ist als ein Signal zu werten, welches zeitlos eine riesige Raumstrecke durcheilt. Das aber ist mit der Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit unvereinbar.

    Das bedeutet, daß die Identität des Menschen, oder seine Seele, nicht in den Atomen seines Gehirns zu suchen ist. Auch nicht in der Struktur seines Gehirns, denn die Struktur des Gehirns der beiden Zwillinge soll ja gleich gestaltet sein.

    Bewußtsein und Empfindung müssen also in einem eigenen materiellen Bereich erzeugt werden: in einem dem Menschen zugeordneten Bereich, der mit dem anderer Menschen in keinem materiellen Austausch steht. Einen solchen Bereich nenne ich Universum. Da ein Universum niemals seine Abgeschlossenheit anderen Universen gegenüber verliert, besteht das Universum ewig. Damit ist die Seele unsterblich.“

    Dimitri fragte: „Und mein Seelenuniversum soll nun meine Empfindungen und mein Bewußtsein hervorrufen? Ich habe immer geglaubt, daß das, was die Empfindung des Menschen hervorruft, eine Einheit darstellt, also nicht aus einer riesigen Menge von Teilchen besteht. Findet ihr nicht auch?“

    Christoph: „Du hast recht. Unsere Untersuchung zeigt zwar: Die Seele ist ein eigenes Universum. Doch die eigentliche Empfindung entsteht in einer Monade, einem unteilbaren Teilchen, das in diesem Universum existiert. Diese Monade wird durch die übrigen Teilchen des dem Menschen gehörenden Universums zu Empfindungen angeregt.“

    Sean: „Dann verstehe ich nicht, wie es zu Reaktionen auf unterschiedliche Empfindungen kommen kann. Es tut mir nicht nur weh und es schmerzt nicht nur, sondern es entsteht auch eine Information, die besagt, es schmerzt. Und die veranlaßt mich, etwas gegen den Schmerz zu unternehmen. Wie soll ein Monadenteilchen eine solche Information gewinnen lassen?“

    Christoph: „Das ist richtig. Die Empfindungsmonade muß die Eigenschaft besitzen, auf positive oder negative Empfindungen mit positiven oder negativen Reaktionen zu antworten. Ich stelle mir das so vor: Auslösung der Empfindung und die Reaktion darauf geschehen durch Teilchen, die auf der Oberfläche der Empfindungsmonade entlang laufen.

    Bei positiven Empfindungen geschieht dieser Lauf reibungslos, bei negativen Empfindungen sind Widerstände vorhanden. Die sind aber fest in der Monade verankert, benötigen also keine Entscheidungsfunktion.“

    Ich war nun neugierig geworden und warf ein: „Diese Verbindung Seele und Leib wird in östlichen Religionen doch als Inkarnation bezeichnet. Mit dieser Vorstellung ist ja auch die Reinkarnation verbunden. Also die wiederholte Inkarnation in wech-selnde Körper. Meine Seele entwickelt sich weiter und weiter. Man wird geboren, stirbt, wird wiedergeboren. Ein ewiger Kreislauf.

    Meine Frage: wie kommt man zum passenden Körper. Ich stelle mir das sehr kompliziert und schwierig vor.“

    Christoph: „Letztlich stellt Gott die Weichen dafür. Deshalb folgt jetzt

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  5. Der Beweis für die Existenz Gottes:
  6. Es ist klar, der Inkarnationsprozeß benötigt einen großen Ankop-pelungs- bzw. Inkar-nierungsaufwand, da er Körper und Seelen-Universum zu einer handlungs-begabten Einheit werden läßt. Die östlichen Religionen gehen einfach vom fertigen Resultat aus. Sie sehen das Problem nicht.

    Für eine freie Seele den geeigneten Körper zu finden, stellt eine gewaltige Aufgabe dar. Ohne den Einsatz und die Hilfe vernunftbegabter, sich engagierender Wesen ist die Inkarnation einer Seele in einen menschlichen Körper schlicht unmöglich.

    Allein die Entscheidung, welche der konkurrierenden Seelen einen entstehenden Körper zugesprochen bekommt, verlangt eine Steuerung, die geradezu gigantisch ist. Ohne den helfenden Einsatz eines von ethischem Geist erfüllten göttlichen Wesens ist das unmöglich.“

    Ich warf ein: „Du tust so, als wäre die Existenz Gottes bereits bewiesen. Das ist sie doch keinesfalls.“ Christoph: „Da hast du vollkommen Recht. Der Beweis steht noch aus und ich will ihn jetzt liefern. Also: Da die Realität eine ist, also Wirkungen, die von einem Teil der Realität ausgehen, sich in irgendeiner Weise bei allen anderen Teilen der Realität bemerkbar machen, so kann die Existenz Gottes, als Teil der Realität, sich vor keinem anderen Teil der Realität verbergen.

    Soll Gott Subjekt sein, nur in diesem Fall kann man von Gott sprechen, muß er eine Empfindungsmonade in einem eigenen Universum besitzen. Als Gottes-Universum ist das physikalische Universum, das unsere Körper enthält, anzusehen. Nachzu-weisen ist, daß dieses Universum eine eigene Empfindungs-Monade enthält. Das heißt, er muß einen eigenen Willen besitzen.“

    Ich: „Das wird schwer werden. Da Gott vielleicht gar nicht selbst handelt, sondern nur handeln läßt, kommt man an das göttliche Wirken kaum heran.“

    Christoph: „Man kann aber die von höher geistigen Wesenheiten verfolgte Strategie bei ihren Handlungen untersuchen. Denn eines ist gewiß: gibt es keinen Gott, ist jede Seele, selbst die erleuchtetste, auf sich selbst gestellt. Wird sie in helfender Weise aktiv, so läßt sich nicht ausschließen, daß sie damit gegen die Interessen eines anderen handelt. Das könnte Vergeltungsaktionen von jenem gegen sie auslösen.

    Das bedeutet: Jede Hilfsmaßnahme höherer Seelen wird im Fall der Nichtexistenz Gottes defensiv ausfallen, wenn sie nicht ganz unterlassen wird. Nur dann, wenn die Existenz Gottes vorhanden und offenbar ist, werden sich hohe Geister aggressiv und rigoros bei der Fortentwicklung der Welt engagieren. Die Geschichte der Menschheit, die offenbar von geistigen Wesenheiten kontrolliert und gesteuert wird, deutet unzweifelhaft auf die letztere Strategie hin.“

    „Das bedeutet,“ fügte Dimitri hinzu, „daß ein jedes Unglück, das die Menschen trifft, eine Bestätigung der Existenz Gottes ist. Nicht Hadern mit Gott ist angesagt, sondern Dank dafür, daß Gott sich uns in seinem Sein offenbart.“

    Christoph: „Nicht nur die Steuerung des Schicksals, das mit der Koppelung der Seele mit dem Körper ihren Anfang nimmt, zeigt die Existenz Gottes. Schon das Dasein des Menschen in einem stofflichen Körper ist ohne empfin-denden Gott undenkbar. Denn so wie der Mensch benötigen auch alle anderen Lebewesen die Verbindung von Seele und Körper.“

    Ich warf ein: „Dazu dürfte ein Prozeß der Hilfeleistung hoher Geister notwendig sein, der schon eine Milliarde Jahre währt und daher den helfenden Geistern ein ganz ungeheures Engagement abverlangt. Negative Geister wären dazu jedenfalls unfähig. Einzig der helfende, mitfühlende, von keiner Selbstsucht getrübte Einsatz hoher Geister kann eine Existenzform in irdischer Art zustande bringen.“

    Christoph: „Eine Existenzform auf der Erde ist nur dann sinnvoll, wenn eine Art Notwendigkeit für die Seelen besteht, sich höher zu vergeistigen. Das aber ist nur dann gegeben, wenn ein Wesen existiert, das in absoluter Weise an der Vergeistigung der Seelen als Gesamtheit interessiert ist. Die Evolution der Arten auf der Erde ist Nachweis für die Existenz dieses Wesens. Dies Wesen muß so mächtig sein, daß es dieses sein Interesse durchzusetzen vermag.

    Dazu kommt die Steuerung des Schicksals der Kreaturen auf der Erde. Erst wenn die das Schicksal gestaltenden Geister von einer unwiderstehlichen Macht abgeschirmt werden, daher vor der Rache sich benachteiligt fühlender Widersacher geschützt sind, kann eine Seele überhaupt erst zur Inkarnation und zum Leben kommen. Das läßt den einzigen Schluß zu: es gibt ein mächtiges Wesen als höchste Instanz. Dies muß ein empfindendes Wesen sein, das allen anderen Wesen überlegen ist.

    Als Materie, welches dies Wesen bildet, kommt nur ein Universum in Betracht. Ohne Zweifel kann es sich nur um das stoffliche Universum handeln. Weil dieses aber nur dann seiner Allmachtfunktion nachkommen kann, wenn es empfindungs-begabt ist, so muß dieses Universum eine Empfindungs-monade besitzen. Dann ist die einzig mögliche Bezeichnung für das stoffliche Universum Gott. Gott existiert!“

    Ich sagte: „Wie wärs, wenn du uns mal die Verbindung von Gott und Mensch erläutern würdest. Offensichtlich tappt die Menschheit da noch völlig im Dunklen. Ich übrigens auch.“

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  7. Die Anheftung der Seelen an Gott
  8. erwiderte Christoph, "ist dadurch bestimmt, daß Gott und die ungeheure Zahl der Einzelseelen zwei unvollkommene Hälften der Realität bilden, die zusammen erst ein Ganzes ergeben. Keine Seite kann ohne die andere zur Empfindung und damit zur eigentlichen Existenz gelangen. Jede der beiden Seinshälften ist auf die Hilfe der anderen Seite angewiesen.

    Die Einzelseele, die das Innerste des Menschen bildet, kann ohne die Nutzung der Gottesmaterie nicht auskommen. Jene wird gebraucht, um die Strukturierung bzw. Vergeistigung der Einzel-seele zu erreichen. Jeder Kontakt der Einzelseelen untereinander geschieht über die Gottesmaterie. Ohne sie wäre der Mensch zwar vorhanden, aber innerlich bewegungslos und damit bewußtlos.

    Andererseits muß Gott die Anregungen, die zu seiner Empfindung, seinem Bewußtsein führen, in Nanosekunden über Strecken von vielen Milliarden Lichtjahren leiten. Das kann nur durch Kurzschluß über die Micro-Universen der Seelen geschehen.

    Diese besitzen neben der Hauptanheftungsstelle im Macro-Universum Gottes weitere sekundäre Anheftungsstellen. So kann eine Information via Seelenuniversum im Nu über das göttliche Macro-Universum verteilt werden."

    "Deute ich das richtig," meinte Sean, "kann meine Seele hier auf Erda einen Körper besitzen, gleichzeitig aber auch einen, sagen wir auf einem Planeten im Sternbild Stier. Hoffentlich komme ich da mit meinen Körpern nicht ins Gehedder."

    Christoph lachte: "Die Erscheinung der mehrfachen Präsenz im Weltall geschieht erst bei erleuchteten Seelen. Der zweite Körper ist nur da, um Gott in seiner Empfindungsfähigkeit zu unterstützen. Das ist ein Hilfsdienst für Gott. Und solche Hilfsdienste von Menschen für Gott, sind nur auf der Basis eines besonderen Empfindens möglich. Das ist die altruistische Liebe.

    Erst wenn der Mensch die Liebe zu den Menschen, dann die zu Gott ge-lernt hat, ist es für ihn möglich, zur Erleuchtung zu gelangen, ins Nir-wana einzutauchen, in welchem Zustand der Mensch sich den Informationsflüssen Gottes ganz und gar öffnet, ihm damit das Bewußtsein ermöglichend."

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  9. Das Verhältnis der Seelen zu Gott
  10. In dem vorigen Abschnitt wurde untersucht, wie eine so riesenhafte Empfindungs-Monade, wie sie die göttliche Monade darstellt, zu Empfindungen angeregt werden kann. Die Entfernungen im Macro-Universum bemessen sich vielleicht nach Billionen, Trillionen, .. von Lichtjahren. Wie soll da eine gleichzeitige Anregung entfernter Punkte zustande kommen, die zur Empfindung Gottes notwendig ist?

    Wie gesagt geschieht dies durch Mehrfach-Koppelungen der Universen an das Macro-Universum. Nimmen wir den Menschen als Beispiel. Dann erscheint es selbstverständlich, daß der menschliche Körper die einzige Stelle des eigenen Seelen-Universums für Ankoppelungen darstellt. Tatsächlich muß aber von mehreren Körpern der eigenen Seele ausgegangen werden. Diese existieren an den entferntesten Stellen im Weltall.

    Nun darf man sich das nicht so vorstellen, als ob ich an mehreren Stellen des Weltalls körperlich wie hier auf der Erde präsent wäre. Nur hier auf der Erde besitze ich einen stofflichen Körper. An allen anderen Stellen habe ich nur eine Körperlichkeit, die aus feinstofflichen oder gar nur hyperfeinstofflichen Teilchen zusammengesetzt ist.

    Es sollen also Entfernungen im Weltall, die auf direktem Weg nach Milliarden von Lichtjahren messen, in weit weniger als einer Nanosekunde zurücklegt werden. Das kann nur auf dem Umweg über ein Seelen-Universum geschehen. Dabei wird der Weg auf eine sehr kurze Distanz reduziert. Dies geschieht mit Hilfe eines Körpers, der im Allgemeinen im hyperfeinstofflichen Bereich angesiedelt ist.

    Dabei muß die einzelne Seele in entsprechender Weise strukturiert sein. Denn sie muß Informationen aufnehmen und sie per Kurzschluß über sich von einem Punkt zu einem anderen Punkt des Macro-Universums leiten. Dazu muß sie Erleuchtung besitzen bzw. ins Nirwana eingegangen sein. Das bedeutet letztlich aber nur, daß sie den eigenen Willen zugunsten des göttlichen Willens aufgab.

    Von nun an fluten die Informationen ungehindert durch das Seelen-Universum. Sie müssen von einem Bezirk Gottes zu einem anderen Bezirk geleitet werden, damit Gott Empfindungen und schließlich Bewußtsein erlangt. Man könnte von einem Effekt der Supraleitung sprechen. Nur daß hier nicht der Strom durch den auf zwei Zehntel Grad absolute Temperatur heruntergekühlten Draht ohne Widerstand fließt. Sondern Informationen fließen durch die geläuterte erleuchtete Seele. Diese hat sich ganz dem Willen Gottes untergeordnet.

    Offensichtlich sind nur sehr ausgewählte Seelen zu dieser besonderen Hilfestellung fähig. Das ist dann möglich, wenn sie eine besondere Vergeistigung erreicht haben. Da entsteht die Frage, wie eine Seele zu dieser geistigen Höhe gelangt. Denn Seelen existieren zwar von Ewigkeit zu Ewigkeit, ebenso wie Gott. Doch zunächst sind sie unstrukturiert und damit empfindungslos.

    Erst die Einbindung in das Geschehen der Gottesmaterie schafft die Voraussetzungen, daß die Seele sich fortschreitend strukturiert. Damit kann sie dann den geistigen Pfad betreten, der schließlich zu Vergeistigung und Erleuchtung führt. Wie kann das geschehen? Allein auf sich gestellt ist die Seele dazu nicht fähig. Das ist klar. In sich eingeschlossen hätte sie auch keinen Antrieb, sich in irgendeiner Weise zu strukturieren.

    Der Dämmerungszustand der unerweckten Seele muß erst beendet werden. Die geschieht dadurch, daß Gott gewisse Teile seiner eigenen Materie einzig dem Willen dieser angekoppelten Seele unterstellt. Darüber hinaus müssen der zu erweckenden Seele Impulse gegeben werden, die sie aus ihrer Lethargie herausreißt.

    Diese Hilfe ist notwendig, da eine nur auf sich gestellte Seele sich nicht strukturieren kann. Eine Strukturierung der Micro-Universen ist aber notwendig, um den ihr von Gott gegebenen Auftrag zu erfüllen. Der Auftrag ist, eine gewisse Menge an unerweckten Seelen langsam aber sicher zu strukturieren. Nur so kann die Empfindungsschwingung in Gott durch die Schar hoch-strukturierter sprich erleuchteter Seelen aufrechterhalten werden. Gott und die Myriaden von Einzel-Seelen sind bezüglich der Erzeugung ihrer Empfindungen wechselseitig aufeinander angewiesen.

    Die Hilfe, die sie sich gegenseitig gewähren, geschieht aber nicht gleichzeitig. Zunächst überwiegt die Hilfe Gottes für die unstrukturierte Seele. Es dauert eine gewaltige Zeit, bis allein die Stufe des Menschlichen erreicht ist. Später, als erleuchtete Seele, gibt diese das erhaltene Geschenk an Gott zurück. Dies geschieht durch Unterordnung unter den Willen Gottes und Ermöglichung der Empfindungsschwingung in ihm.

    Das bedeutet aber nicht, daß ein pragmatischer Vertrag zwischen Gott und Seelengemeinschaft zustande kommt. Es braucht mehr. Es ist ganz unzweifelhaft, daß das Miteinander von Gott und Seelen und die Harmonisierung der unterschiedlichen Bedürfnisse eine besondere Basis benötigt. Sie ist nur auf der Basis einer allgemein angestrebten, zu übergroßen Teilen praktizierten Liebe zueinander erreichbar.

    Allgemeines Weltprinzip ist die Liebe. Sie ist unersetzbar, da die existentiell notwendigen Handlungen nicht aus trockener Einsicht erfolgen. Sie können nur aus einem allgegenwärtigen Gefühl des Helfenwollens heraus geschehen.

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  11. Die kosmischen Gesetze
  12. Die geistige Situation der Menschheit ist auf einem Tiefpunkt angekommen. Dies ist aber nur deshalb möglich, weil es der Gesellschaft eigentlich seit Schaffung der sogenannten Hochreligionen im Glauben mehr um die Durchsetzung festgeschriebener Glaubensinhalte ging. Nicht aber um die Erkundung wahrer religiöser Sachverhalte. Das hat die Glaubensinhalte der Religionen insgesamt zerstört.

    Daher wird die Menschheit aus dem Zusammenbrechen der Religionen keinen wesentlichen Schaden davontragen. Später wird man sich fragen, wie man sich solchen Institutionen überhaupt zuwenden konnte. Denn diese Religionen suchen systematisch jede wahre Hinwendung zu Gott zu hintertreiben. Es ist das Gift von Haß und Zwietracht, das die Menschen von Gott weg und hin zu den Religionen treibt.

    Was wäre stattdessen notwendig gewesen? Ganz einfach. Es gibt in jeder Zeit eine erhebliche Zahl wissender Menschen, die der Gesellschaft den Weg zur Vergeistigung zu weisen vermag. Das ist die Erkenntnis wahrer metaphysischer Sachverhalte. Diese Hilfe war immer vorhanden, wurde bisher aber kaum genutzt. Sie wurde totgeschwiegen, lächerlich gemacht und sogar verteufelt.

    Auf dem abwärts führenden Weg der Religionen wurden so ziemlich alle religiösen Sachverhalte verdreht und pervertiert. Diese Ausgeburten satanischer Phantasie wurden nun in Dogmen oder andere „heilige“ Glaubensinhalte verwandelt. Ich will mal einige solcher Machwerke der Religionen herausgreifen und ein wenig unter die Lupe nehmen.

    Da geistert als erstes die Vorstellung der Vollkommenheit Gottes durch die Köpfe. Nun ist Gott aber Teil der Realität und die Realität ist endlich. Ein jedes endliche System von materiellen Teilchen, als das auch Gott sich darstellt, ist von Entartung bedroht. Wir können zwar annehmen, daß ein Effekt der Selbstkorrektur besteht, welches Gott über Trillionen von Jahren hin in eine Art Gleichgewichtslage zwingt. An der prinzipiellen Tendenz zur Entartung ändert dies nichts.

    Das muß man analog zur stabilen Strahlung unserer Sonne sehen. Auch dort gibt es, über die Zeiten beobachtet, merkliche Schwankungen. Und von solchen Änderungen der geistigen Beschaffenheit Gottes muß man einfach ausgehen. In die Gleichgewichtslage zurück gezwungen wird Gott einmal durch Intervention hoch vergeistigter Seelen. Regulierend ist, daß bei Degeneration die Integration seiner entfernten Bezirke leidet. Und damit er selbst.

    Diese Unvollkommenheiten sind Ausdruck des kosmischen Gesetzes, welchem alle Seelen, also auch Gott, unterworfen ist. Da gibt es keine Ausnahme. Das bedeutet nun, daß Gott nicht nur passiv am Weltgeschehen teilnimmt. Im Gegenteil. Letztlich hält Gott alles Geschehen in der Hand. Wer das nicht akzeptiert, wird eines Tages eines besseren belehrt werden. Und zwar mit tödlicher Sicherheit!

    Gott greift aber nicht direkt handelnd in den Ablauf hier auf der Erde ein. Man bedenke, daß es vielleicht Trillionen von Menschheiten gibt, denen Gott seine Materie zur Verfügung stellt. Das Ziel dabei ist, die aus anfänglich strukturloser Starre erweckten Seelen eine Daseinsmöglichkeit zu schaffen. Wollte er die alle individuell steuern und emotionalen Kontakt zu ihnen halten, würde das selbst seine riesenhafte Kapazität sprengen.

    Die stoffliche Materie ist eine Substanz, die uns von Gott als Werkzeug auf Zeit übergeben ist, um aus dem Gefängnis der eigenen Seele nach außen wirken zu können. Damit ist unsere Präsenz in der Materie zu vergleichen mit der Existenz einer Zelle im Organismus eines höher gestalteten Tieres. Auch dort wird das von einer einzelnen Zelle ausgesandte Schmerzsignal dem Gesamtorganismus nicht bewußt. Erst in der Zusammenfassung gleichgerichteter Signale wird die Signalstärke im Individuum so groß, daß daraufhin in ihm Empfindungen entstehen können.

    Die Mechanismen, die hier zum Tragen kommen, können kosmische Gesetze genannt werden. Sie beruhen allerdings nicht auf Gesetzmäßigkeiten der reinen Materie, sondern auf einem Grundkonsens zwischen der Gemeinschaft erleuchteter Seelen und dem großen Geist oder Gott.

    Gemäß diesen kosmischen Gesetzen besteht bei den Seelen bis hin zum Menschsein eine Art Rangfolge. Diese drückt sich in der Berechtigung zum Aufenthalt in bestimmten Schwingungsebenen aus. Dabei können den Individuen durchaus Schwingungsebenen zugewiesen werden, in denen so etwas wie ein Höllenszenario aufgebaut ist. Der Aufenthalt dort ist dann nicht mehr spaßig. Denn gegen die dortigen Verhältnisse sind die Foltergefängnisse totalitärer Regime wahre Erholungsheime.

    Ich gehe davon aus, daß ein erheblicher Anteil der Mächtigen und Reichen sich nach dem Tod in niederen Schwingungsebenen versammelt. Man sage nicht: Wie kann Gott das verantworten. Diese Gefilde sind nur ein Gefängnis, in die die Vertreter dunkler Handlungen gesperrt werden. Die eigentliche Hölle bereiten sie sich gegenseitig. Wie Aale, im Eimer vereint und mit Salz vermengt, sich gegenseitig den Schleim vom Körper reiben. Der Schleim, das ist das Gift, das sie in sich tragen.

    Oberhalb des Menschenseins baut sich eine Hierarchie auf. Entitäten besitzen zunächst um so mehr Macht bei der Gestaltung der stofflichen Materie, je höher die erreichte Stufe in der Hierarchie ist. Ab einer bestimmten der Vergeistigung ist die Seele allerdings nicht mehr in den aktiven Steuerungsprozeß eingebunden. Sie erreichte wahre Erleuchtung, hat also Eingang ins Nirwana gefunden.

    Das sieht nun danach aus, als wäre die Seelengemeinschaft in männlicher Art strukturiert. Das ist ein Irrtum. Zunächst ist die Zugehörigkeit zu einer Schicht der Hierarchie ganz vom inneren Zustand des Einzelnen abhängig. Keinem, der geistig höher gestiegen ist, wird der Wechsel in die höhere Hierarchiestufe verwehrt. Außerdem ist ein zweites kosmisches Gesetz gültig, welches die Anziehung gleichartiger Seelen bewirkt.

    Das bedeutet, daß auf einer bestimmten Hierarchiestufe keine Konkurrenz oder gar Weisungsbefugnis untereinander existiert. Wenn direkte Entscheidungen anstehen, dann werden sie meist gemeinschaftlich entschieden. Oder ein einzelner mit Sondervollmacht entscheidet. Dabei wird diese Sondervollmacht zyklisch von einem zum anderen Mitglied der Gruppe weitergereicht.

    Überhaupt besteht in diesen Gruppen und in der geistigen Welt das Platzhalter- oder Vertretersystem. Angenommen, es stirbt jemand, der unbedingt von Jesus Christus im Jenseitsbereich begrüßt werden möchte. Dann kommt ihm eben eine Entität entgegen, die quasi für Christus steht. Darin sieht man keine Schwierigkeiten oder Hemmnisse.

    Genauso ist das beim Gebet zu Gott. Angenommen, dieses ist in rechter Weise, also ohne den Gedanken an Eigennutz, geschehen. Dann schiebt sich zwischen den Menschen und Gott, der ja individuell nicht erreichbar ist, eine hohe jenseitige Persönlichkeit. #Diese vermag dann sogar die sogenannte Gebets-Erhörung zu gewähren. Es ist kein Täuschungsmanöver, wenn die hohen Geister definitiv in Vertretung Gottes handeln.

    Durch diese Einrichtung kommt tatsächlich so etwas wie ein persönlicher Gott zustande, zu dem ich beten und dem ich in Notfällen vertrauen kann. Wichtig dabei ist jedoch, daß dieses Gebet von reinem Herzen kommt. Waffensegen oder die Forderung nach Vernichtung von Terroristen oder gar Selbstmordanschläge finden auch bei den jenseitigen Stellvertretern Gottes keine Resonanz.

    Noch ein Wort zur Reinkarnation. Es sollte wohl klar sein, daß die Gemeinschaft aus einer gigantischen Gottseele und Myriaden von Einzelseelen nicht existieren kann, ohne daß sich die kleinen Seelen in der Gottseele inkarnieren. Da ein einzelner Inkarnierungsprozeß zur Vergeistigung der Seele nicht ausreicht, geht die Seele, bis zu ihrer endgültigen Erleuchtung, durch viele solche Inkarnationen hindurch. Man nennt dies dann Reinkarnation.

    Als der Gemeinschaft der Seelen zur Verfügung stehender Prozeß ist die Reinkarnation so etwas wie ein kosmisches Gesetz. Ist dieser Prozeß für eine Seele erst einmal angestoßen, ist er mit Mitteln der unteren Hierarchie nicht mehr zu stoppen. Die Seele läßt sich auf die Geschehnisse der stofflichen Welt ein. Sie häuft dabei Schuld als Karma in sich auf. Oder es gelingt ihr, diese Schuld bzw. dieses Karma in sich abzubauen.

    Man spricht vom Rad des Karmas, welches dauernd in Bewegung ist. Es kommt erst zur Ruhe, wenn die aufgehäufte Schuld restlos getilgt ist. Das bedeutet aber, daß der Wunsch und die Gier, sich den Blendungen und Verlockungen der materiellen Welt hinzugeben, im Menschen getilgt wurden. Es ist einsichtig, daß das nicht in einem Leben zu erreichen ist.

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Datum letzter Änderung: 11.02.2008